Wurde 1935 in Berlin
eine Kirche eingeweiht?

 

 

Von Frank Jeske

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

      

 

 

 

Immer wieder hört und liest man in den Medien, dass zwischen 1933 und 1945 die christlichen Kirchen abgeschafft werden, ja verboten werden sollten.

 

Was ist wahr an dieser Behauptung?

Die Antwort kann recht kurz ausfallen: NICHTS! Wie nahezu immer, wenn heutzutage über diese Zeit berichtet wird.

 

Der persische Religionsstifter Zarathustra hatte den Weltkampf zwischen Wahrheitsliebenden und Lügnern gelehrt, in welchem die Menschen auf der Seite der Wahrheit ihren Platz einzunehmen haben. Die urchristliche Lehre ist daraus abgeleitet. Nach 6.000 Jahren sollte damals das Zeitalter des Irrtums beendet werden durch Offenbarung der Wahrheit (Joh 18,37c). Das lässt sich in der Bibel, den Apokryphen und der theologischen Fachliteratur nachlesen. Die Gläubigen Christen erfahren inzwischen davon nichts mehr. Das Christentum wurde schon in den ersten 500 Jahren pervertiert und mutierte zur organisierten Lüge unterstützt und gefördert durch den Vatikan und dem sogenannten Papst.

 

In den o.g. Jahren (33-45) sollte das Christentum nicht abgeschafft aber wieder in Richtung zum Urchristentum hin reformiert werden.

 

Eine bekannte Reichs-Führungsperson aus Österreich sah es als eine seiner Lebensaufgaben an, diese organisierte Lüge zu beseitigen. Seine damaligen Bemühungen um eine einige Reichskirche waren nicht vom erhofften Erfolg gekrönt. Auch weil dafür die ihm zur Verfügung stehende Zeit nicht ausreichte. Immerhin bekamen wir den ersten evangelischen Reichsbischof. Bereits im Juli 1933 wurde die DEK (Deutsche Evangelische Kirche) gegründet, die von den Deutschen Christen geführt wurde, die u. a. in dieser Führungsperson den Heiland sahen und einen arischen Christus verkündeten. Diese neue Lehre wollte grundsätzlich auf die ganze Schuldzuweisung und Sündenbefreiung einer Minderwertigkeitstheologie, die durch Paulus ins Leben gerufen wurde, verzichten. Man ging daran, dass Christentum vom Alten Testament zu trennen und den Kinder- und Völkermordenden rache- und eifersüchtigen Teufel, der sich als Gott aufspielte, zu entsorgen. Das Neue Testament und Martin Luther wurden dafür zur Grundlage.

 

Das Programm dafür wurde festgeschrieben: „Wir fordern die Freiheit aller religiösen Bekenntnisse im Staat, soweit sie nicht dessen Bestand gefährden oder gegen das Sittlichkeits- und Moralgefühl der germanischen Rasse verstoßen. Wir vertreten den Standpunkt eines positiven Christentums, ohne sich konfessionell an ein bestimmtes Bekenntnis zu binden. Wir bekämpfen den materialistischen Geist in und außer uns und sind überzeugt, dass eine dauernde Genesung unseres Volkes nur erfolgen kann von innen heraus auf der Grundlage: Gemeinnutz vor Eigennutz!

 

Die Deutschen Christen und die DEK sind 1945 anscheinend spurlos verschwunden. - wie so viele andere deutsche Gruppierungen auch. Im August 1945 wurde auf einer „Kirchenführerkonferenz" ein aus zwölf Mitgliedern bestehender Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gebildet. Aus der von Luther und schon von Kaiser Wilhelm II ersehnten Deutschen Volkskirche wurde eine Kirche in Deutschland, die sich ausdrücklich nicht unter einem gemeinsamen Bekenntnis formierte.

 

Die bekennenden Kirchenleute legten bereits am 19. Oktober 1945 das Stuttgarter Schuldbekenntnis ab - ein Jahr vor der Urteilsverkündung des Nürnberger Rachetribunals der Sieger. Und so nahm das Unheil seinen Lauf und wurde zu dem inzwischen unerträglich gewordenen Schuldkult. Es wäre nach der 1945 erzwungenen bedingungslosen Unterwerfung die Pflicht und Schuldigkeit der Kirchen gewesen, unser Volk vor den unhaltbaren Anschuldigungen und Verleumdungen von Seiten der wahren Verbrecher in Schutz zu nehmen und unsere Ehre vor der Welt zu verteidigen.

 

Was ist uns aus dieser Zeit und von der DEK dennoch geblieben?

 

Es gibt da in Berlin-Mariendorf ein Zeugnis dieser heilvollen Kirchengründung von 1933 – die Martin-Luther-Gedächtniskirche!

Die Martin-Luther-Gedächtniskirche gilt heute als Denkmal und ist ein Zeitzeugnis der besonderen Art. Sie wurde von 1933 bis 1935 auf der Grundlage von Planungen durch den Leiter des kirchlichen Bauamtes, Curt Steinberg, erbaut. Bei der Gestaltung des Innenraums vermischten sich staatliche und kirchliche Symbolik, was bis heute erkennbar ist.

 

Gemauerte Pfeiler tragen Kirchenschiff, Apsis und den 49,20 Meter hohen Kirchturm. Eine Eisenkonstruktion bildet das Dach. Eine 6,60 Meter hohe Glockenstube nahm vier Bronzeglocken auf. Die Fassade wird aus großformatigen Terrakottaplatten gebildet, die während des Aufbaus übereinandergestellt und mit Mauerwerk hinterfüllt wurden; eine Praxis, die zu massiven konstruktionsbedingten Schäden führt, die eine umfangreiche Sanierung erforderlich machten und 2011 einen Abschluss fand.

 

Die Vorhalle ist als Ehrenhalle für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs ausgeführt. Hier hängt als Symbol der Zeit ein gusseiserner Deckenleuchter in Form eines Eisernen Kreuzes, umrankt von goldenen Eichenblättern. An den Wänden befinden sich lebensgroße Porträt-Halbreliefs der Köpfe des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg und des Reformators Martin Luther. Anstelle des Luther-Bildnisses soll sich bis 1945 eine Darstellung von Adolf Hitler befunden haben, was aber nicht durch Fotomaterial belegt ist. Zwischen Wand und Decke befindet sich umlaufend in Deutscher Frakturschrift die erste Zeile des Lutherzitats „Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen“, ergänzt um „Unsern Ausgang segne Gott“ aus dem Lied von Hartmann Schenck.

 

Im Kirchenschiff verläuft ein leicht abfallender, stufenloser Fußboden. Den Übergang vom Kirchenschiff zum Altarraum bildet ein Triumphbogen, der mit rund 800 Symbolterrakotten verkleidet ist und 36 wiederkehrende Motive zeigt. Die christlichen Motive sind systematisch mit staatlichen und nationalsozialistischen Symbolen verknüpft. Unmittelbar neben einem Hakenkreuz befanden sich das Christusmonogramm, die Evangelistensymbole sowie die Dornenkrone. Weiterhin waren hier ein Strahlenkranz sowie das Zeichen der NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt) zu sehen. Diese Kombination entsprach der Ideologie der Vereinigung Deutsche Christen als Synthese von Christentum und Nationalsozialismus. Die Hakenkreuze und Symbole der NSV wurden nach 1945 entfernt. Die zugehörigen Reichsadler verblieben aber an ihren Plätzen. Auf der Kanzel ist Jesus Christus neben einem Soldaten und Kindern zu sehen.

 

Eine besondere Vorgeschichte hat die 1935 von der Orgelbaufirma E.F. Walcker /Ludwigsburg erbaute Orgel. Vor ihrem Einbau in Mariendorf kam sie auf Anforderung der Reichsführung vorübergehend nach Nürnberg, um für den 7. Reichsparteitag im Jahr 1935 eingesetzt zu werden. Mit ihrem Spiel wurde der Parteitag eröffnet. Nach Abschluss des Parteitags wurde die Orgel im Oktober 1935 dann nach Berlin gebracht, und dort im Dezember 1935 eingeweiht.

 

Eine große überregionale Wochenzeitung betitelte vor einigen Jahren die Martin-Luther-Gedächtniskirche vor dem hier geschilderten Hintergrund mit dem Ausruf „Hitler, unser Christus“.

 

Seit 2004 dient die Kirche nur noch gelegentlich für große besondere Gottesdienste oder andere Einzelveranstaltungen.

 

Weitere Informationen und auch Bilder zur Kirche unter:

https://www.monumente-online.de/de/ausgaben/2013/4/heiligenschein-und-stahlhelm.php

 

Terra-Kurier / 04.08.2021